NIAGARAFÄLLE


  15. August 1979


Gleichzeitig mit mir stieg auch eine andere nicht mehr ganz junge Rucksacktouristin aus dem Bus. Sie kam auf mich zu und schlug mir, um uns teure Einzelzimmerpreise zu ersparen vor, gemeinsam mit ihr eine Unterkunft zu suchen; wobei sich dann die Jugendherberge für nur 4$ pro Person als die günstigste Variante herausstellte. Die Frau war Deutsche, hiess Ilse und sagte, sie lebe schon seit Jahren in Stockholm. ''Ach ja, Stockholm?, da habe auch ich mal vier Monate lang gewohnt''. Ich erzählte ihr, dass mein Ex-Mann dort gearbeitet hätte - 1958 - beim bekannten Architekten Sven M. ''Was? Bei Sven M., im Jahre achtundfünfzig?'', sagte Ilse erstaunt. ''Da müsstest Du ja eigentlich auch den Ernst H. aus München, den damaligen Freund meiner Schwester gekannt haben. Auch er arbeitete nämlich damals bei Sven M.'' ''Waas?'' jetzt war es an mir zu staunen. ''Ernst H.?'' - Ja klar kannte ich den. Dazu musste ich ihr folgendes erzählen: Dieser Ernst war uns immer ein guter Freund gewesen. Nach seiner Rückkehr nach München kam er so alle zwei Jahre mal in die Schweiz und besuchte uns dabei meistens oder rief wenigstens an. Dieser Kontakt setzte sich auch noch fort, als ich längst geschieden war. Jahre dauerte das so an, bis dann irgendwann Funkstille war. Diese Beziehung hatte sich anscheinend totgelaufen. Schuld war wohl ich, da er mich jedesmal aufgefordert hatte, ihn und seine Familie doch mal zu besuchen und ich diesem Wunsch nie nachgekommen war. Jedenfalls als ich mir dann, auf diese Amerikareise hin, ein neues Telefonverzeichnis anlegte, stand für mich fest, diese Adresse, die brauch ich nicht mehr; dieser Faden war ein für alle mal gerissen. Ueberhaupt, nach so vielen Jahren stimmte sie ja sowieso kaum mehr. Umso erstaunter war ich, als just zwei Tage vor meiner Abreise - just zwei Tage davor - , das Telefon bei mir klingelte: ''Hier spricht Ernst, erinnerst Du Dich noch?'' Ich sei noch immer einen Besuch bei ihnen schuldig. Ist das nicht verrückt? Was für eine Verkettung von Zufällen. Klar hatte ich nun die Adresse nun eben doch bei mir. Und klar schrieben Ilse und ich dem Ernst jetzt eine schöne Karte:

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DIE GESCHICHTE WAR ABER DAMIT NOCH NICHT ABGESCHLOSSEN, DIE FORTSETZUNG ERFOLGTE ETWA 1 1/2 MONATE SPÄTER IN SAN FRANCISCO . . .

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